Was für die Spinne normal ist, das ist für die Fliege Chaos
Systemische Anpassung an das alltägliche Chaos
Obwohl der Terminus „Systemsprenger“ selbst höchst umstritten ist, gibt es in der angewandten Pädagogik eine breite Einigkeit über grundlegende Charakterisierungen der genannten besonderen Gruppe junger Menschen. Diese zeichnen sich vor allem durch ein Fehlen von geeigneten sowie erfolgreich nachgewiesenen Hilfemaßnahmen in der Kinder- und Jugendhilfe aus. Als Grund dafür kann wiederum ein hohes Gewalt- und Eskalationspotenzial, sowie die Fähigkeit das pädagogische System auszuspielen (z.B. manipulatives Verhalten in Gruppen, starke Sexualisierung) benannt werden. Die KIDSKöpfe gGmbH ist auf die Betreuung genau dieser Klientel spezialisiert und bedient sich drei Elementen zur systemischen Anpassung an das alltägliche Chaos.
I. Agilität: Individualisierte Betreuung mit einem hohen Maß an Agilität in Kontext von Personal und Betreuungsort bieten die Grundlage für Deeskalation. Wir starten im Chaos und passen unser Personal und Setting im pädagogischen Prozess immer wieder an. Sogenannte Bereitschaftsteams können in Krisen unterstützen, oder eine alternative interne Betreuungsstelle anbieten. So kommt es auch vor, dass wir die Osterfeiertage in einer 10:1 Betreuung inklusive Geschäftsführung verbringen.
II. KIT – Krisen-Interventions-Teams: Chaos, Gewalt, Flucht oder Eskalation benötigen einen anderen Modus Operandi als das Tagesgeschäft. Neben den Schützlingen hat auch der Schutz der operativen Bezugspädagogen höchste Priorität. Die KIT bestehen aus erfahrenen Pädagogen, die in Notfallsituationen vor Ort die Führung übernehmen und bei Bedarf Bereitschaftsteams aktivieren können. Belastungsgrenzen der Bezugspädagogen zu erkennen, gehört zu unserem Tagesgeschäft und ist ein Zeichen von Professionalität – so gelingt es uns Chaos durch ein bewährtes System abzufangen und die Durchhaltefähigkeit der Betreuung aufrecht zu erhalten.
III. Transparenz: Der Umgang mit Eskalation erfordert ein Netzwerk von Partnern. Wie bei der empirischen Prozesskontrolle ist die Transparenz die Grundvoraussetzung für unsere Arbeit. Offene Dokumentation ist ein Schutzmechanismus für unsere Schützlinge und Bezugspädagogen, dabei müssen Jugendämter, Vormünder, Ärzte & Psychiater, Polizei, Eltern und viele andere miteinbezogen werden. Offene Kommunikation schafft Vertrauen und baut Chaos systematisch bei allen Beteiligten ab.